Drehschluss! Der Sturm hat sich gelichtet, Sonnenstrahlen bohren sich durch…
Es war ein kraftraubender Drei-Tage-Dreh aber auch sehr erfüllend. Wir haben jede Minute genossen und unser Dank gilt unserer fantastischen Crew und unseren talentierten Darstellern, dafür dass sie sich auf dieses Schiff gewagt und seinem Kapitän ihr Vertrauen geschenkt haben. Die kurze Reise auf die andere Seite verlief insgesamt sehr gut angesichts der Tatsache, dass wir seit “Die Farbe” vor ziemlich genau fünf Jahren nichts mehr gedreht hatten.
Am ersten Drehtag hatten wir gleich mit einer Verzögerung von mehr als drei Stunden zu kämpfen. Viele Requisiten wirkten zu dunkel vor den weißen Wänden und da wir diesen unschönen Kontrast nicht so stark erwartet hatten, mussten wir vieles umarrangieren, Requisiten bemalen und weiße Tücher verwenden, um zu der Atmosphäre zu kommen, die wir uns als Ziel gesetzt hatten. Am Ende dauerte der Drehtag jedoch deswegen viel länger als geplant und zwei Shots konnten nicht mehr umgesetzt werden. Doch da diese nicht so wichtig waren, konnten wir damit leben und entschieden uns lieber, uns immerhin einige wenige Stunden Schlaf zu gönnen.
Leide begann auch der zweite Drehtag nicht viel besser. Erneut führten Probleme beim Szenenbild zu einem Verzug, dieses Mal von mehr als einer Stunde. Fensterflügel mit intaktem Glas wurden im Haus entdeckt und unsere Szenenbildassistenten versuchten sie in das Fenster zu setzen, welches zum Raum gehörte, in dem wir drehten. Sie mussten angepasst werden, was etwas Zeit kostete, doch es lohnte sich. Es wirkte viel natürlicher, auf eine zusätzliche VFX-Lösung konnte verzichtet werden, und es war dem Darsteller möglich, das Glas in einem bestimmten Shot auch wirklich zu berühren. Trotz dieser Verspätung gelang es uns alle geplanten Shots abzudrehen, bis auf einen komplexeren Bluescreen-Shot. Doch dafür konnte einer der beiden fehlenden Shots vom Vortag nachgeholt werden. Im Grunde wäre es sogar fast möglich gewesen auf Planungssoll zu kommen, wenn da nicht ein besonderes Event gewesen wäre… ein Event namens Champions League Finale…
Dies bedeutete, dass wir den Bluescreen-Shot an unserem dritten und letzten Drehtag nachzuholen hatten, und die restlichen geplanten Shots in der dann verbliebenen Zeit. Und es gelang uns auch! Man konnte sehen, dass Crew und Darsteller von Tag zu Tag immer mehr zusammengewachsen waren. Es ist schade, dass der Dreh gerade dann zu Ende ging, als wir diese Ebene erreicht hatten. Hoffentlich wird es uns möglich sein, irgendwann eines Tages abermals wieder durch die Mauer des Schlafes zu stoßen…