Fast ein Jahr ist es her seit wir auf das Independent-Filmprojekt “The UnderWater Realm” hingewiesen haben. Derzeit prescht ein weiteres Projekt aus Europa auf Kickstarter nach vorne – “Kung Fury”! Schon der Trailer zum Action-Komödien-Kracher der im Stil der 80er Jahre angerockt kommt, macht unglaublich viel Spaß.
David Sandberg hat mit “Kung Fury” wohl genau den Nerv der Kickstarter-Fangemeinde getroffen, denn schon jetzt übersteigt der Film mit über 460.000 USD weit die notwendige Finanzierungssumme von 200.000 USD. Das ist absolut überwältigend und zugleich sehr inspirierend für uns. Könnte dies der Beginn einer neuen Ära für Independent-Filme sein? Crowdfunding gibt es zwar schon seit einiger Zeit, doch lange war es praktisch undenkbar größere Filme auf diese Weise zu finanzieren. Erst mit dem Auftreten von “Iron Sky” vor wenigen Jahren konnte das Gegenteil bewiesen werden. Timo Vourensolas Sci-Fi Komödie über Nazis auf dem Mond gelang es, rund 900.000 EUR von den Fans zu erhalten und wuchs dann dank Filmförderungen und privaten Investoren zu einem großen Kino-Eventfilm mit einem Budget von etwa 7,5 Mio. EUR heran.
Im vergangenen Jahr setzten zwei weitere Spielfilmprojekte neue Rekordmarken: The Veronica Mars Movie und Zach Braffs “Wish I Was Here” übertrafen ihr Mindestziel von jeweils 2 Mio. USD bei weitem. Daraufhin erhitzten sich die Gemüter, da Kickstarter zuvor als Nische der Independent-Finanzierung wahrgenommen wurde. Die Befürchtung wurde laut, dass dies die Crowdfunding-Kultur zerstören könnte, wenn immer mehr dieser “Big-Player” die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und unabhängige Filmemacher keine Beachtung mehr finden würden. Und zu Recht: Wer aufmerksam die Crowdfunding-Plattformen betrachtet, findet immer häufiger auch bekannte Namen unter den Filmprojekt-Startern.
Wir glauben jedoch nicht, dass das etwas schlimmes ist. Crowdfunding bleibt weiterhin der beste Weg, um besondere Filmprojekte ins Leben zu rufen. Besondere und ungewöhnliche Vorhaben wie “Kung Fury” werden sich auch weiterhin durchsetzen. Hollywood-Profis, die auf den Zug aufspringen, können sogar von Vorteil sein, da durch ihren Einfluss auch immer mehr Menschen diese neue Art der kulturellen Teilhabe kennenlernen und aktiv mitgestalten. Wenn man uns fragt: Die Zukunft für Independent-Filmemacher sieht gut aus.
Wir wissen leider nur noch nicht, ob es genug H.P. Lovecraft Fans gibt, um unseren eigenen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Aber das werden wir bald herausfinden!
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